Kreisliga A

Al-ARZ-Trainer nach 0:3 - "Haben gegen keine Übermannschaft gespielt"

Fake-Anruf, Audionachrichten und Kampfansagen - selten hatte eine Partie der Kreisliga A eine solche Vorgeschichte und Strahlkraft, wie diese. Das Topspiel zwischen Rot-Weiss Essen II und Al-ARZ Libanon versprach bereits im Vorfeld eine heiße Angelegenheit zu werden.

Dementsprechend ließen sich sage und schreibe 980 Zuschauer nicht entgehen, wie der rot-weisse Tabellenführer den Sechstplatzierten an der Seumannstraße empfing. Die Nummer eins der Stadt wusste, als Hausherr zu überzeugen und siegte in einem fairen Aufeinandertreffen mit 3:0 (1:0) über das angriffslustige Team von Ayhan Kirlangic.

Rot-Weiss war bemüht von Beginn an ein wenig Ruhe in die eigenen Aktionen zu kriegen. Al-ARZ presste sehr hoch und stresste die Hintermannschaft Essens. Lange Zeit war die Partie ausgeglichen, bis zur Ampelkarte von Ali Samir Simmo.

"Das war der Knackpunkt", gab Kirlangic zu. Denn im Anschluss übernahm RWE die Spielkontrolle und setzte kurz vor der Pause den Treffer zum 1:0 durch Marcel Platzek (45.+4). In Durchgang Zwei war die Überzahl dann klar anzumerken. Platzek macht seinen Doppelpack perfekt (66.), ehe Joel Leon Bema den 3:0-Endstand markierte (76.).

Vor einer "überragenden Kulisse für eine Kreisliga A" feierte Stefan Lorenz und sein Team den siebten Sieg im achten Meisterschaftsspiel. "Wir haben es weitestgehend geschafft, diese Hektik, die Libanon hat, zu bändigen. So konnten wir unser Spiel aufziehen und haben uns vor der Pause mit dem Treffer belohnt."

In Durchgang zwei war die Ruhe der Schlüssel zum Erfolg - und die Hoffnung, "dass Platzek erneut knipst", scherzte Lorenz. "Unterm Strich war es ein verdienter Sieg, denn wir haben es so herübergebracht, wie wir es auch spielen wollten."

Großes Lob soll dennoch an die Mannschaft von Al-ARZ Libanon ausgegeben werden. Das sieht der Coach genauso: "Ich kann meiner Mannschaft absolut nichts vorwerfen. Die Frage ist, wie das Spiel verläuft, wenn du mit 11 Mann gegen 11 spielst. Wir haben gegen keine Übermannschaft gespielt, dabei bleibe ich. Dort war zu sehen, dass es eine normale Kreisliga-A-Mannschaft ist."

Weiter noch: "Klar, war es allgemein doch zu wenig, aber in Unterzahl war es auch schwierig. Man muss dennoch mal den Hut vor Al-ARZ ziehen. Hier kommen hunderte Menschen, um dieses Spiel zu sehen. Für uns ist das ganz besonders, und wir haben es geschafft, diese Menge an Zuschauern hierher zu locken. Schämen braucht sich niemand, wie es abgelaufen ist. Es war diszipliniert und bemüht."

AL-ARZ Libanon Essen hat sich mit dieser Niederlage wohl verfrüht aus dem Meisterschaftsrennen verabschiedet. Rot-Weiss Essen II hat mit diesem Sieg ihre Aufstiegsambitionen abermals unterstrichen. Lorenz und Co. reiten weiterhin auf der Erfolgswelle und werden diese Ungeschlagen-Serie bereits am Wochenende gegen die DJK SG Altenessen (6. Oktober) erneut verteidigen müssen.